Bauchtanz und Spiele – Erstes internationales Kinderfest in Böblingen

Quelle: KRZ von Ina Kraft 24.04.2012

BÖBLINGEN. Orientalische Tänze, Süßes aus türkischer Küche, Musik und jede Menge Spiele: Das erste internationale Kinderfest auf dem Gelände der Schönbuch Braumanufaktur bot für seine kleinen Besucher jede Menge Spaß – und Einblicke in andere Kulturen.

Aus den Lautsprechern tönt arabische Musik, auf der Bühne zeigen vier kleine Mädchen einen traditionellen Bauchtanz. Ihre Beine stecken in goldenen Pumphosen, die Oberteile glitzern und klimpern im Takt. „Das macht sehr viel Spaß“, verrät die siebenjährige Leal. Besonders aufgeregt, sagt sie, war sie vor dem Auftritt nicht. „Nööö.“ Seit September tanzt sie mit anderen Mädchen bei binaoriental. Die Gruppe des Sindelfinger Tanzsportstudios ist eine von vielen, die beim ersten internationalen Kinderfest mitmachen.

Initiiert hat das Fest der SPD- Landtagsgeordnete Florian Wahl. Für die Organisation hat er sich das Team vom Kulturnetzwerk Blaues Haus, das evangelische Jugendwerk und die Schönbuch Braumanufaktur ins Boot geholt. Die Idee dazu kam, so gibt er zu, von Integrationsministerin Bilkay Öney. Damit stand sie sozusagen in der Pflicht, bei dem Fest vorbeizuschauen. „Wir wollen, dass Baden- Württemberg weltoffener wird“, sagt sie. „Aber das können wir nicht per Gesetz verordnen. Feste wie dieses bieten einen guten Rahmen, um ins Gespräch zu kommen, Vorurteile abzubauen und andere Kulturen kennen zu lernen.“

Dass das tatsächlich so ist, bestätigt die neunjährige Madleen. Zusammen mit den Zwillingen Luis und Kati (zehn Jahre) bemalt sie in einem Nebenraum der Brauerei eine Leinwand. „Man sieht Sachen, die man sonst nicht so kennt.“ Zum Beispiel den Auftritt der türkischen Tanzgruppe aus Magstadt, die der türkische Elternverein von Sindelfingen und Umgebung betreut. Oder die Shows von Holzgerlinger Cheerleadern und Kindern der Taekwondo- Freunde Böblingen. „Das Fest ist toll für Kinder“, bestätigt Süreyya Latifovic vom türkischen Elternverein. Generell sieht sie zwar bei den meisten Jungen und Mädchen keine Integrationsprobleme. „Aber wenn sie sich treffen, dann spielen sie zum Beispiel Fußball miteinander, Gelegenheiten, die jeweiligen Kulturen kennenzulernen, gibt es weniger.“

Spaß haben auch der elfjährige Karim und seine Kumpels, die den Spieleparcours durchlaufen und sich um den Stand des DRK drängen. Der Rotkreuz- Nachwuchs schminkt den Buben und Mädchen falsche Wunden auf Arme und Hände. „Hier kann man viel machen“, findet Karim. Und was hat ihm besonders gut gefallen? „Die Riesenseifenblasen.“

Zufrieden schaut auch Florian Wahl drein. „Dass die Resonanz so gut ist, hätte ich nicht erwartet.“ Gute Argumente also für eine Neuauflage des Festes im kommenden Jahr.