Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderung Gerd Weimer zu Gast im Landkreis Böblingen

(27.07.2015) Am Dienstag, 14. Juli 2015 fand eine gemeinsame Konferenz mit den Trägern der Behindertenhilfe im Kreis Böblingen, dem Landtagsabgeordnete Florian Wahl und dem Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderung Gerd Weimer bei der GWW in Holzgerlingen statt.
Nach einer Werksbesichtigung der Produktion von Festzeltgarnituren stand vor allem die gemeinsame Konferenz mit den Vertretern der zentralen Träger der Behindertenhilfe im Fokus. Daran nahmen Andrea Stratmann und Steffen Müller (GWW), Werner Thumm (Fortis e.V.), Bernhard Siegle (Atrio e.V.), Holger Wilms, Matthias Hacker (Tennentaler Gemeinschaften e.V.), Friedrich Walburg (Ev. Gesellschaft Stuttgart e.V.), Ralph Fleischmann (Ev. Diakonieverband Böblingen), und Michael Ogger (Offene Herberge e.V.) teil. Einen ganzen Nachmittag wurde in dieser Runde zusammen beraten, wie die Inklusion im Kreis Böblingen weiterhin umgesetzt werden kann.
„Ich freue mich, dass Herr Weimer meiner Einladung in den Kreis Böblingen gefolgt ist und sich einen halben Tag Zeit genommen hat, um mit den Vertretern unterschiedlicher Träger der Behindertenhilfe ein gemeinsames Gespräch über ihre Anliegen zu führen“, so der Landtagsabgeordnete Florian Wahl.

Zentrale Themen waren vor allem die Themen Konversion, Wohnungsraum und Wohnformen für Menschen mit Behinderung. Auch die Themen Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt und Bildung wurden ausführlich besprochen.

„Es hat sich viel getan in den letzten vier Jahren. Das Land hat zwischen den großen Komplexeinrichtungen und den kleineren Trägern die Moderatorenrolle angenommen, und damit ist die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Trägern gestärkt und verbessert worden. Ebenfalls wird das Thema Inklusion durch viele großartige Projekte aufgewertet, wie beispielsweise dem Landesinklusionspreis“, sagte Gerd Weimer.

Ferner wurde die positive Entwicklung der umgekehrten Inklusion in vielen Einrichtungen betont: „Schulklassen essen oft zu Mittag in unserem Unternehmen und werden hier von Menschen mit Behinderung bewirtet“, so Frau Stratmann von der GWW. Auch Herr Wilms von der Dorfgemeinschaft Tennental hob die Bedeutung der umgekehrten Inklusion hervor: „Es ist wichtig, dass Menschen ohne Behinderung auch in Einrichtungen kommen, in denen hauptsächlich Menschen mit Behinderung arbeiten. So kommen beispielsweise oft Azubis oder Praktikanten von außerhalb zu uns.“

Einig waren sich alle, dass bei allen Fragen und Themen die Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt stehen müssen und dies stets der Ausgangspunkt sein soll. Zudem müsse weiterhin verstärkt an einer Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Inklusion gearbeitet werden. Sehr bald wird es im Kreis Böblingen einen hauptamtlichen Behindertenbeauftragten auf der Landkreisebene geben. Durch diese neu geschaffene Stelle erhoffen sich die unterschiedlichen Träger mehr Unterstützung und mehr Aufwertung des Themas Inklusion im Landkreis Böblingen.