Gäubahnhalte in Böblingen und Singen müssen bleiben!

Florian Wahl: „Das Land muss beim Ausbau der Gäubahnstrecke viel stärker in die Pflicht genommen werden.“

 

Die Problematik des Gäubahnausbaus, die seit einiger Zeit auch im Kreis Böblingen teils heftig diskutiert wird, stand letzte Woche auf der Tagesordnung der Klausur der SPD-Landtagsfraktion. Dort wurde eine Neupositionierung zum Ausbau und dem möglichen Verlauf der Strecke beschlossen – vor allem muss eine Stilllegung der Panoramabahn verhindert werden und der Halt Böblingen erhalten bleiben.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Strecke der Gäubahn südlich von Horb in weiten Teilen nur eingleisig befahrbar. Hinzu kommt, dass aufgrund des geplanten Tunnels zwischen Böblingen und dem Stuttgarter Flughafen, dem sogenannten Pfaffensteigtunnel, die Gäubahn für einen Zeitraum von etwa zehn Jahren in Stuttgart-Vaihingen unterbrochen werden müsste. „Diese lange Unterbrechung der Gäubahn halte ich für verkehrspolitisch schwierig,“ so der SPD Landtagsabgeordnete Florian Wahl, „Ich fordere die Landesregierung auf, alles Erdenkliche zu tun, damit dieser Fall nicht eintritt.“ Die Unterbrechung hätte zur Folge, dass Fahrgäste in Richtung Böblingen oder Singen in Stuttgart-Vaihingen auf die S- oder Stadtbahn umsteigen müssten.

Auch eine Stilllegung der Panoramabahn zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Vaihingen würde das Aus für die ambitionierten Ausbaupläne der S-Bahn und des Schienenpersonennahverkehrs in der Region Stuttgart bedeuten.

„Es muss jetzt darum gehen, die Panoramabahn für den Bahnbetrieb zu erhalten, damit im zweiten Schritt eine langfristige Nahverkehrslösung geschaffen werden kann,“ so Wahl weiter. „Dabei muss das Land aber stärker in die Pflicht genommen werden. Es muss sich am Ausbau der Gäubahn und der Panoramabahn finanziell beteiligen“, fordert er. „Es muss zusammen mit dem Bund einen Masterplan aufstellen, dass der Ausbau bis zum Jahr 2035 abgeschlossen ist.“

Nur so kann, laut Wahl, gewährleistet werden, dass auch das südliche Baden-Württemberg entlang des Neckars näher an Stuttgart – und auch an die Schweiz, sowie damit verbunden an Mailand – angebunden ist und eine Bahnverbindung eine wirkliche Alternative zum Auto darstellt.

 

Besonders wichtig ist dem SPD Landtagsabgeordneten jedoch, dass die IC-Halte in Böblingen und in Singen verbleiben. „Böblingen ist der wirtschaftsstärkste Landkreis der Region Stuttgart. Es gibt ein tägliches Fahrgastaufkommen von etwa 40.000 Menschen in Böblingen,“ erklärt Florian Wahl. „Ein IC-Halt wird der Bedeutung unserer Stadt nur gerecht.“