Inklusion beginnt in den Köpfen – Fachkonferenz zum Thema Inklusion von Menschen mit Behinderung mit der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung Verena Bentele

Am 26. Oktober, dem Landesinklusionstag, lud Landtagsabgeordneter Florian Wahl zu einer Fachkonferenz mit dem Thema „Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt“ ein. Ehrengast war Verena Bentele, die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen.

„Im Frühsommer hatten wir bereits ein Fachgespräch mit dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung Gerd Weimer im Kreis Böblingen. Dort ging es insbesondere um das Thema Wohnen. Es war mir ein wichtiges Anliegen gerade das Thema Inklusion von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt anzugehen. Und ich freue mich, dass wir uns gemeinsam mit Verena Bentele darüber austauschen konnten“, so der Landtagsabgeordnete Florian Wahl.

Zunächst wurde das Unternehmen 1 a Zugang Beratungsgesellschaft mbH in Sindelfingen gemeinsam mit Andrea Stratmann, der Geschäftsführerin der Gemeinnützige Wohnstätten und Werkstätten GmbH (GWW) und Markus Metz, Geschäftsführer des Unternehmens besichtigt. Das Unternehmen berät, unterstützt und qualifiziert Unternehmen und Organisationen Barrieren abzubauen und den Weg für eine barrierefreie Gesellschaft zu bereiten. Die Mitarbeiterinnen, beide schwerbehindert, übersetzen Texte in leicht verständliche Sprache. Ebenso prüfen sie Gebäude auf Barrierefreiheit. Beide berichteten, dass es nicht einfach war, einen Job zu finden und nun sehr glücklich sind, dass sie in der 1 a Zugang Beratungsgesellschaft beschäftigt sind.

In der anschließenden Fachkonferenz, an der auch Vertreter der Tennentaler Gemeinschaften e.V., Offene Herberge e.V., Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. und der Stiftung Zenit teilnahmen, betonte Verena Bentele, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt energischer angegangen werden muss. Dafür müsse sich aber die Einstellung der Menschen ändern. Wenn es darum geht Menschen mit Behinderung einzustellen, würden zunächst die Schwierigkeiten gesehen, und nicht die Vorteile und Fähigkeiten, die Menschen mit Behinderung in ein Unternehmen einbringen.

„Wir müssen die Hemmschwellen in den Köpfen der Menschen überwinden und uns auch viel mehr damit auseinandersetzen, wie Arbeitsumgebung barrierefrei gestaltet werden kann. Vor allem dürfen wir nicht über Menschen mit Behinderung reden, sondern müssen mit ihnen gemeinsam Lösungen suchen. In dem Unternehmen haben wir Inklusion live erlebt und mit solchen Beispielen können wir Zeichen setzen“, so Wahl.

In der Diskussion ging es um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und der damit einhergehenden Eingliederung von behinderten Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Vor allem ging es aber um das geplante Bundesteilhabegesetz, das laut Verena Bentele Anfang 2017 in Kraft treten soll. Einigkeit herrschte darüber, dass der Einstieg in den inklusiven Arbeitsmarkt erleichtert werden muss und Menschen mit Behinderungen nicht nur in Behindertenwerkstätten einen Beruf finden.

Bundesbeauftragte Verena Bentele fand lobende Worte für die anwesenden Vereine und Unternehmen für ihre Tätigkeiten zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung.