SPD fordert wohnortnahe Versorgung mit Schwangerschafts-konfliktberatungsstellen

Anlässlich des Weltfrauentages hat der Abgeordnete Florian Wahl die Versorgung mit Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen und Schwangerschaftsabbrüchen im Landkreis Böblingen abgefragt. Das Ergebnis ist ernüchternd: „Das Land kann nicht sagen, wo in Baden-Württemberg Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden. Gleichzeitig gibt es keine landesweite Versorgungsplanung in diesem Bereich“, stellt Florian Wahl fest. Deshalb könne auch nicht beurteilt werden, ob es genügend Stellen gebe, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.

Zudem hält die Landesregierung eine Tagesreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu einer Konfliktberatung für zumutbar. „Das ist ein unhaltbarer Zustand für die Frauen, die sich in einer psychischen und physischen Ausnahmesituation befinden. Die Landesregierung muss ihrer gesetzlichen Verantwortung nachkommen und für eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung mit Beratungsstellen sorgen“, so Florian Wahl. Die SPD fordert den ungehinderten Zugang zu wohnortnahen Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen und Schwangerschaftsabbrüchen, wie es das Gesetz vorsieht.

Im Landkreis Böblingen wird die Schwangerschaftsberatung von vier Trägern angeboten: pro familia Böblingen, dem Diakonieverband Böblingen-Leonberg, der Caritas Böblingen und dem Landratsamt Böblingen. Im Jahr 2024 standen dafür insgesamt, auf alle Träger gerechnet, 7,04 Fachkraftstellen zur Verfügung. Die Zahl der Konfliktberatungsfälle ist im Landkreis zwischen 2019 und 2024 von 543 auf 532 leicht zurückgegangen, ebenso die Zahl der Konfliktberatungsgespräche, die im gleichen Zeitraum von 657 auf 616 gesunken ist.

Mit Blick auf die voraussichtlich anstehenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene betont Florian Wahl abschließend: „Wir müssen auf die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen drängen.“ Dies sieht bereits der Ende November in den Bundestag eingebrachte interfraktionelle Gesetzentwurf „Gesetz zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs“ vor.

Florian Wahl fordert, dass das Thema in der kommenden Legislaturperiode angegangen werden muss!