SPD-Landtagsabgeordneter Florian Wahl fordert verstärkten Einsatz gegen Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis Böblingen

Florian Wahl fordert angesichts der alarmierenden Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit gezielte Maßnahmen, um den Jugendlichen in der Region eine Perspektive zu geben. „Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist ein klares Signal, dass wir mehr Unterstützung für junge Menschen im Kreis Böblingen brauchen“.

In den letzten fünf Jahren ist die Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis Böblingen von 435 Arbeitslosen im Jahr 2019 auf 675 im September 2024 gestiegen – ein Anstieg um mehr als 55%. Und das, obwohl es mehr angebotene Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber*innen gibt. Besonders betroffen sind Jugendliche ohne abgeschlossene Berufsausbildung und Schulabgänger*innen ohne Hauptschulabschluss. Im September 2024 wiesen 59,4% der 675 arbeitslosen Jugendlichen keine abgeschlossene Berufsausbildung auf, und 9% hatten keinen Hauptschulabschluss, so das Wirtschaftsministerium in seinem Antwortschreiben.

Florian Wahl dazu: „Diese Zahlen verdeutlichen, dass wir handeln müssen. Junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss dürfen nicht zurückgelassen werden – sie brauchen gezielte Unterstützung und Perspektiven. Wir benötigen dringend mehr Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote sowie passgenaue Programme, die den Jugendlichen individuelle Förderung bieten. Nur so können wir ihre Chancen auf eine nachhaltige Eingliederung in den Arbeitsmarkt verbessern.“

Trotz Fördermaßnahmen wie der Berufseinstiegsbegleitung und dem Übergangsmanagement Schule-Beruf, die das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gemeinsam mit dem Kultusministerium umsetzt, sind die Zahlen alarmierend. Aktuell nehmen 650 Jugendliche an arbeitsmarktpolitischen Programmen im Landkreis Böblingen teil, darunter 329 in Berufsorientierungsmaßnahmen und 56 in beruflicher Weiterbildung. Wahl erklärt: „Wir brauchen eine Verstärkung dieser Programme, insbesondere für benachteiligte Jugendliche und Schulabgänger*innen ohne Abschluss.“

Vor diesem Hintergrund kritisiert Wahl die von der Landesregierung geplanten Kürzungen im Landesarbeitsmarkt deutlich. „Wer in diesen Zeiten die Mittel für die Eingliederung von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt zurückfahren will, untergräbt damit nicht nur die Zukunftsperspektiven der Betroffenen, sondern schadet auch noch den Unternehmen im Land, die auf der Suche nach Arbeits- und Fachkräften sind“, so der Böblinger Landtagsabgeordnete.

Wahl fordert zudem eine Weiterentwicklung bestehender Initiativen wie die „Praktikumswochen BW“ und das EQ-Betriebscoaching, welches in 2023 eine Erfolgsquote von 64% bei der Vermittlung der Teilnehmenden in eine Ausbildung oder Arbeit erzielte. „Diese Programme sind wichtige Stützen, doch die aktuellen Zahlen zeigen, dass wir noch mehr tun müssen, um Jugendliche gezielt in Ausbildung und Beruf zu integrieren,“ so Wahl.

Abschließend hält der Abgeordnete fest: „Wir müssen jungen Menschen – unabhängig von ihrem Hintergrund – die bestmöglichen Chancen bieten. Das gelingt nur, wenn wir das Ausbildungsangebot in der Region ausbauen und Maßnahmen intensiver fördern“. Wahl setzt sich daher weiterhin für eine enge Zusammenarbeit von Schulen, Ausbildungsbetrieben und Arbeitsagenturen ein, um den jungen Menschen im Kreis Böblingen eine stabile Zukunftsperspektive zu bieten.