Florian Wahl bedauert den geringen Fortschritt bei der Förderung von Mädchen und Frauen in MINT-Berufen im Kreis Böblingen

Eine kleine Anfrage, die der Böblinger SPD Abgeordnete an das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport gestellt hatte und die jetzt beantwortet worden ist, weist deutlich auf fehlenden Fortschritt in der Förderung von Mädchen und Frauen in MINT Schulfächern, MINT Ausbildungen, Studiengängen sowie Berufen hin –auch im Kreis Böblingen ist das ein Problem.

Sogenannten MINT Fächer, eine gemeinsame Bezeichnung für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, stehen schon seit längerer Zeit in den Schlagzeilen, da vor allem hier Lehrkräfte an allen Schularten fehlen. Daher erstaunt es Florian Wahl, dass gerade in diesen Fächern die Daten für die Unterrichtsversorgung vom Kultusministerium nicht erhoben wird – weder auf Kreis- noch auf Landesebene. Auch im Kreis Böblingen ist die Versorgungslage daher ungeklärt

„Wenn das Ministerium nicht weiß, wie genau die Unterrichtsversorgung in den einzelnen Fächern bzw. Fachbereichen ist, wie kann sie feststellen, wie viele Lehrkräfte genau benötigt werden?“, fragt der Abgeordnete.

Was sich allerdings feststellen lässt, ist dass der notwendige Aufbau an weiblichen Lehrkräften im MINT-Bereich nicht im erforderlichen Maße voranschreitet und auch, dass die Anzahl der weiblichen Auszubildenden sowohl im Bereich Industrie als auch im Bereich Handwerk zurückgegangen sind. „Die unzureichenden Bemühungen der schwarz-grünen Landesregierung zeigen hier ihre negativen Auswirkungen“, so der SPD Abgeordnete. „Eine Nachjustierung der Förderungen in diesem Bereich ist sicherlich angebracht.“

Auch der Anteil von Frauen an staatlichen Hochschulen ist nur minimal gestiegen. Dieses Ergebnis ist besorgniserregend, da es den immer stärker werdenden Bedürfnissen und der Bedeutung des MINT-Bereichs nicht gerecht wird.

„Ich bin enttäuscht darüber, wie wenig Förderung es in diesem Bereich gibt und Mädchen und Frauen, trotz Offensiven wie dem Girls‘ Day immer noch vollkommen unterrepräsentiert sind,“ so Wahl. „Es ist unerlässlich, dass mehr in die Bildung investiert wird, um zukünftige Fachkräfte im MINT-Bereich zu fördern und die Geschlechtergleichheit zu fördern. Die Landesregierung muss dringend weitere Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern.“ Bedauerlich sei außerdem, dass die schleichenden Verbesserungen, die derzeit umgesetzt werden nicht ausreichen, um den Bedürfnissen des MINT-Bereichs gerecht zur werden. Den Anfang machen hierbei sogenannte außerschulische Forschungszentren.

In ganz Baden-Württemberg gibt es 27 außerschulische Forschungszentren, die einen wichtigen Beitrag bei der Vermittlung naturwissenschaftlicher und technologischer Kompetenzen leisten. Im Landkreis Böblingen gibt es 5 davon: das Jugendforschungszentrum Aerospace in Herrenberg, das Aerospace Lab Jugendforschungszentrum in Herrenberg, die Jugenfforschungszentren Energie und Umwelt Sindelfingen und Kreis Böblingen e.V. sowie NeMo – Netzwerk MINT für die Region Böblingen.

Weiterhin gibt es in Baden-Württemberg 68 Hector-Kinderakademien, die speziell für begabte Grundschüler*innen Enrichtment Angebote, vorwiegend im MINT Bereich anbieten. Im Landkreis befinden sich zwei Standorte: in Leonberg und in Sindelfingen.

Auch nehmen im Landkreis jedes Jahr zum Girls‘ Day am 27.04. unzählige Unternehmen teil, die an diesem Tag speziell für Mädchen ab der 5. Klasse ihre Türen öffnen um einen Einblick dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaft und Technik kennenzulernen.

Trotzdem, so stellt Florian Wahl fest, sind diese Maßnahmen alle nicht genug: „Es muss noch mehr getan werden, um sicherzustellen, dass Frauen und Mädchen gleiche Chancen in der Ausbildung bekommen. Es muss sichergestellt werden, dass zukünftigen Generationen gleiche Möglichkeiten haben, um ihr volles Potenzial im MINT-Bereich zu entfalten – auch für den Landkreis Böblingen ist mehr Engagement der Landesregierung gefragt! “