„Die Auslastung der Intensivbetten im Kreis Böblingen ist besorgniserregend!“

SPD-Landtagsabgeordneter und Gesundheitspolitiker Florian Wahl schlägt Alarm und fordert Impfzentrum im Kreis Böblingen

Der Böblinger SPD-Landtagsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher, Florian Wahl, zeigt sich besorgt angesichts der in den letzten Tagen massiv gestiegenen Infektionszahlen, die sich in einer deutlich gestiegenen 7-Tage-Inzidenz äußern. Besondere Sorgen bereitet dem SPD-Gesundheitspolitiker jedoch die Auslastung der Intensivbetten im Landkreis Böblingen. So sind nach aktuellen Datenstand laut Intensivregister sowohl der Standort in Böblingen als auch der in Sindelfingen de facto von der Versorgung abgemeldet. 34 Prozent der belegten Intensivbetten sind mit COVID-Patient*innen belegt. „Diese Entwicklung bereitet mir große Sorgen, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Zahl der Patient*innen, die auf Intensivstationen versorgt werden müssen, erst in etwa 10-14 Tagen den aktuell deutlich gestiegenen Infektionszahlen anpassen wird.“

Und weiter sagte Wahl: „Das heißt, dass wir bereits jetzt an einigen Standorten keine freien Intensivbetten mehr haben und Patient*innen zum Beispiel mit einem Schlaganfall nicht ohne Weiteres in der Stroke-Unit im Klinikum Sindelfingen behandelt werden können, sondern nach Stuttgart verlegt werden müssen.“ Dabei sei die aktuelle Entwicklung bereits im Sommer absehbar gewesen. Nun hätten sich die vom RKI errechneten Szenarien bewahrheitet und die Landesregierung habe noch nicht einmal eine Wiedereinführung der Maskenpflicht für Schüler*innen vorgesehen, wie Wahl bemängelt. Oberstes Ziel müsse es jetzt aber sein, so Wahl, ein noch größeres Infektionsgeschehen zu verhindern. „Dazu gehört nach wie vor, dass wir unbedingt eine höhere Impfquote benötigen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Auch Boosterimpfungen spielen zum Schutz älterer Menschen eine große Rolle.“ Bei der Impfkampagne #dranbleiben hätte das Land eindeutig versagt, da die angestrebte Impfquote von 80 Prozent bis Mitte September deutlich verfehlt worden sei. Wahl forderte die Landesregierung deshalb dazu auf, dass ergänzend zum Impfangebot der niedergelassenen Ärzt*innen deutlich mehr mobile Impfteams wie auch staatliche stationäre Impfangebote flächendeckend zum Einsatz kommen müssten. „Es muss gewährleistet werden, dass allen Menschen in Baden-Württemberg niedrigschwellige und gut erreichbare Impfmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Das aktuelle Angebot reicht bei Weitem nicht aus. Deswegen brauchen wir auch im Landkreis Böblingen die Wiedereröffnung eines Kreisimpfzentrums“, betonte der Abgeordnete.