„Die Erzieher*innen müssen endlich gehört werden“

Florian Wahl lud zu Erzieher*innen-Gipfel ein, um konkrete Vorschläge aus der Praxis für eine Kehrtwende in der Kita-Politik im Land gemeinsam herauszuarbeiten

Der Böblinger Landtagsabgeordnete Florian Wahl hat in der vergangenen Woche zu einem Erzieher*innen Gipfel eingeladen. Erzieher*innen aus 12 Kitas des Landkreises Böblingen, der Vizepräsident des Landtags und Sprecher für frühkindliche Bildung Daniel Born, die Gewerkschaftssekretärin bei der Verdi Fachgruppe Erziehung, Bildung und soziale Arbeit in Baden-Württemberg Nancy Hehl sowie die stellvertretende Vorsitzende der GEW Baden-Württemberg Farina Semler in einem intensiven Arbeitstreffen gemeinsam mit Florian Wahl
einen ganzen Nachmittag im katholischen Arbeiterzentrum in Böblingen Forderungen, Vorschläge und Anregungen für eine Kehrwende in der Kita-Politik des Landes. Florian Wahl und Daniel Born werden dieses Forderungspapier an Frau Ministerin Schopper überreichen.

Florian Wahl: „Jedes Kind in Baden-Württemberg muss einen Anspruch auf einen qualitativ hochwertigen und räumlich nahen Kita-Platz haben. Dieser Anspruch darf aber nicht dazu führen, dass die Fachkräfte in den Kitas komplett überlastet werden – zu viele scheiden deswegen frühzeitig aus diesem wunderbaren Beruf aus. Es braucht von landespolitischer Seite glaubhafte Lösungen mit einer realistischen Roadmap bis wann man diese unerträgliche Situation beheben will.

Es kann nicht sein, dass von der Landesregierung immer nur kurzfristige Maßnahmen kommen. Allen, auch den Erzieher*innen, ist bewusst, dass diese Situation nicht von einem Tag auf den anderen zu lösen ist. Was die Fachkräfte und auch die Eltern verdient haben, ist eine glaubhafte Perspektive,“ so Florian Wahl. Weiter führt Wahl aus: „Mir war es deswegen ein wichtiges Anliegen, mich mit den Erzieher*innen aus meinem Wahlkreis zusammenzusetzen und gemeinsam aus ihrer praxisorientierten Perspektive Vorschläge für eine bessere Kita-Politik in Baden-Württemberg zu erarbeiten und zu einem konkreten Forderungskatalog zusammenzufassen. Der Ball liegt nun bei der Landesregierung“. Bestandteile des Forderungskatalogs sind u.a. die Senkung des Betreuungsschlüssels, flexible Arbeitszeiten, eine bessere Bezahlung sowie die gesetzliche Verankerung einer bedürfnisorientierten Kinderbetreuung.

Im Rahmen des dreistündigen Erzieher*innen-Gipfels wurde den Abgeordneten Wahl und Born der große Handlungsdruck von einer Erzieherin eindrücklich geschildert: „Wenn wir so weitermachen, haben wir nur noch kranke Kinder und kranke Erzieher*innen“.