Sozialministerin Katrin Altpeter auf Veranstaltung „Familienbild im Wandel“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Böblingen – Neue Studienergebnisse vorgestellt und diskutiert

Hochkarätiger Besuch in Böblingen: Bei der Veranstaltung „Lebensentwürfe und Familienbild heute – Ansätze für eine moderne Familienpolitik“ wurde eine Studie des Landesbüros der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Baden-Württemberg vorgestellt. Zu Gast war auch Sozialministerin Katrin Altpeter MdL, die in einem Kommentar auf die Bausteine und Grundlagen einer modernen Familienpolitik einging. Altpeter unterstrich, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein zentrales Zukunftsthema der Landesregierung sei. Den Ausbau der Kleinkindbetreuung habe die grün-rote Landesregierung mit fast einer Milliarde Euro unterstützt. Damit seien allein für die Stadt Böblingen 3 Mio. Euro in den U3-Bereich geflossen, für den Kreis knapp 23 Mio. Euro. Zuvor hatte, nach einer Begrüßung durch den Böblinger Landtagsabgeordneten Florian Wahl, die Leiterin des Landesbüros, Dr. Sabine Fandrych die wichtigsten Erkenntnisse der neuen Studie vorgestellt.

Laut der Studie akzeptiert die große Mehrheit der Befragten auch alleinerziehende Mütter und Väter sowie gleichgeschlechtliche Paare als Familien, getreu dem Motto: Familie ist, wo Kinder sind. Für die repräsentative Studie wurden insgesamt 804 Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger befragt.

Ebenso wurde deutlich, dass die meisten Frauen und Männer sich eine gleichmäßige Arbeitsteilung bei Familie und Haushalt wünschen, dass dies in der Wirklichkeit jedoch schwierig ist. Sobald die Kinder kämen, so Dr. Fandrych, setze eine Re-Traditionalisierung der Rollen ein. Dabei seien die Erwartungen an die Mütter besonders hoch – noch immer würde ihnen die Hauptverantwortung für Haushalt und Familie zugeschrieben, gleichzeitig sollen sie finanziell auf eigenen Beinen stehen. Auf der anderen Seite wünschten sich viele Männer, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, um mehr Zeit für Kinder und Familie zu haben, setzten dies in der Praxis aber nur selten um.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die Ergebnisse der Studie dann von den Podiumsteilnehmern Katrin Altpeter MdL, Oberkirchenrat Werner Baur, Geschäftsführerin Landesfamilienrat Baden-Württemberg Rosemarie Daumüller und Senior Consultant Diversity bei der Robert Bosch GmbH Bernhard Krauss eingehend diskutiert. Dabei herrschte auf dem Podium über die grundsätzlichen Punkte Einigkeit: Familie ist dort, wo Menschen über Generationen hinweg Verantwortung füreinander übernehmen, wie unterschiedlich dies in der Realität auch aussehen mag. Und Familien brauchen Schutz, Entlastung und Unterstützung.

„Mit der Studie wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die häufig emotional geführte Debatte über Rollenbilder und Arbeitsteilung zu versachlichen“, sagte Dr. Sabine Fandrych, Leiterin des Fritz-Erler-Forums abschließend. „Und wir hoffen, dass die Ergebnisse dazu beitragen, die Diskrepanz zwischen den Wünschen und der Lebenswirklichkeit von Familien in Baden-Württemberg zu verringern.“

„Die Erkenntnisse der Studie deuten klar in die Richtung einer zukunftsorientierten Familienpolitik, wie wir sie seit 2011 schon begonnen haben. Es freut mich, dass ich die FES nach Böblingen einladen konnte und die Vorstellung gerade hier in Böblingen stattfand. Gerade das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie der Wandel des Familienbildes sind in einem wirtschaftsstarken und bevölkerungsreichen Landkreis wie Böblingen von besonderer Bedeutung“, resümierte der Landtagsabgeordnete Florian Wahl.

Auf dem Bild v.l.n.r.: Katrin Altpeter MdL; Bernhard Krauss; Ulrike Schnellbach (Moderation); Oberkirchenrat Werner Baur; Rosemarie Daumüller.