Zahl der Sozialmietwohnungen im Landkreis geht besorgniserregend zurück!

Florian Wahl: „Es ist alarmierend, dass die Zahl der sozialen Mietwohnungen im Landkreis Böblingen in Zukunft sinken wird. Wohnen ist und bleibt ein zentrales soziales Thema für die Menschen. Es braucht eine Wohnraumoffensive der Landesregierung.“

Auf eine kleine Anfrage des Böblinger SPD-Landtagsabgeordneten Florian Wahl zur Wohnraumentwicklung im Landkreis Böblingen musste die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi Stellung nehmen. Die Ergebnisse bestätigen den Trend zu immer weiter steigenden Miet- und Eigentumspreisen im Landkreis. „Der unzureichenden Förderung des sozialen Wohnungsbaus und der Abschaffung von Miet- und Belegungsbindungen muss wirksam begegnet werden‘‘, so Florian Wahl.

Im Landkreis Böblingen sind die Wohnungsmieten zwischen 2010 und 2020 laut Auskunft des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg um etwa 15 % gestiegen. Die Kaufpreise für Bauland haben sich in den letzten Jahren ebenfalls weiter nach oben entwickelt. Die Zahl der Sozialmietwohnungen nimmt weiter ab. Laut Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen gab es im Jahr 2020 im Landkreis Böblingen 1500 landesseitig geförderte Sozialmietwohnungen. Dieser Bestand sank bis zum Jahresende 2021 auf 1.393 und wird bis 2030 um weitere 32 Wohneinheiten sinken. „Wohnen bleibt ein zentrales soziales Thema für die Menschen im Landkreis Böblingen,“ so der SPD Landtagsabgeordnete Florian Wahl, „Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen können sich die gestiegenen Mieten bzw. Eigentumspreise nicht leisten. Bezahlbarer, familien- und altersgerechter Wohnraum werden knapp. Auch und gerade für den Wirtschaftsstandort Böblingen wird dies immer mehr zum Problem,“ so Wahl weiter.

Besonders ärgerlich findet Wahl, dass die Zahl der Sozialmietwohnungen bis 2030 weiter sinken wird. „Es muss darum gehen, dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum infolge der unzureichenden Förderung des sozialen Wohnungsbaus und der Abschaffung von Miet- und Belegungsbindungen wirksam zu begegnen‘‘, so Wahl weiter. „Dabei muss das Land stärker in die Pflicht genommen werden. Es hilft den Menschen nicht, dass die Landesregierung auf die allgemeine Preisentwicklung beim Wohnen verweist und mit dem Finger auf den Bund zeigt“, mahnt er. „Das Land muss sich viel stärker engagieren, es bräuchte eine echte Wohnraumoffensive mit mehr Geld für die Landeswohnraumförderung und den Aufbau einer Landeswohnungsbaugesellschaft um mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können.‘‘, so der SPD Landtagsabgeordnete Florian Wahl. ,,Es bedarf der Gründung einer solchen Wohnungsbaugesellschaft, um vorhandene landeseigene Grundstücke zu entwickeln, Wohnraum zu schaffen und anschließend einen eigenen Wohnungsbestand mit einem klaren Schwerpunkt im geförderten Wohnungsbau zu betreiben. Die zu gründende landeseigene Wohnungsbaugesellschaft soll zu diesem Zweck gemeinsam mit den Kommunen Grundstücke erwerben, entwickeln und Bauprojekte realisieren. Sie stünde dabei nicht in Konkurrenz zu anderen Baugesellschaften, sondern würde lediglich dort wirken, wo die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum anderweitig nicht erfolgt“, führt Wahl aus.